kunst

Im Mittelpunkt meiner Arbeiten steht der Mensch, jedoch nicht visuell nach seinem äußerlichen Bild, sondern symbolisiert nach seinem Wesen und Charakter, seine Veranlagungen (= Baum), wie er lebt und was er aus seinem Leben macht  (Lebensumstände, Erfolg, Glück, Mißerfolg, Schicksale, Erfahrungen…(= Haus).

 
Kunst Dieter Nüßle Haus Baum

baum

Baum = Symbol des Lebens, jeder ist einzigartig – Individuum, Wurzel, Stamm, Krone – vergleichbar mit menschlichem Leben – Wurzel, tief mit der Erde verbunden = wo komme ich her? Wer bin ich?

= Wurzel = wer bin ich? wo komme ich her?

 

haus

Haus = vorher Höhle – sprachgeschichtlich „umhüllen“ – Ort der Geborgenheit – Haus verleiht dem Menschen Identidät = so wie der Mensch, so sein Haus – was mache ich aus meinem Leben? Wie geht es mir?

= was mache ich? wie geht es mir?

 

Diese zwei Hauptsymbole sehe ich als Pole, zwischen denen sich das Leben abspielt.

In meinen Bildern versuche ich die Verschiedenartigkeit von Menschenleben,  mögliche Lebenssituationen, Lebens-Momentaufnahmen darzustellen, wobei ich als Künstler nur die „halbe Wegstrecke“ gehen möchte, um dem Betrachter genügend Raum und Zeit zu geben, um sich selbst in einem Bild zu finden und zu erkennen und es „abzuholen“.

Dieter Nüßle Kunst

Gestaltungsprozess

Suchen und Experimentieren ist die Basis für meine Arbeiten. Ich bin der Beobachter mit feinem Gespür, der auch die Nebensächlichkeiten wahrnimmt. Fragmente von Farben und Formen, Signale, die von vielen Menschen nicht wahrgenommen werden, finden zueinander, werden verknüpft ähnlich einem Netz.

Eines der schönsten Momente ist für mich der Beginn eines kreativen Prozesses, wenn der „Funke überspringt“: 

Eine Farbkombination, die mich vielleicht eine Sekunde gefangen nimmt, ein seltsames Muster, vielleicht das Kleidungsstück eines Menschen oder ein weggeworfener, plattgetretener Gegenstand, ein altes verlassenes Gebäude, eine stillgelegte Industrieanlage mit Schrott, die verrosteten Kratzer eines Müllcontainers, die Textur eines abgesägten Holzes oder irgend eine belanglose Fotografie in einer Zeitschrift. 

Diese Spuren menschlichen Lebens korrespondieren ständig mit Erfahrungen mit Menschen, die ich kenne und die mir begegnen, ihr Denken und Reden und Tun, ihre Ängste, Träume und Wünsche. 

Und dann sind noch die intuitiv und meditativ angefertigten Zeichnungen in schwarz-weiß, die an manchen Tagen „schwallweise“ über mich kommen. Ich brauche dann nur Papier und Kuli und die Ideen sprudeln nur so aus mir heraus.

Aus diesen Fragmenten (Farben und Formen) entstehen meine Arbeiten. Hinzu kommt ein Spielen mit Assoziationen, Zufällen, Kontrasten, Farbschichten und Farbnuancen verbunden mit einer ständig angestrebten Farbharmonie.

Oft entstehen solche Arbeiten nur im Kopf, weil die Zeit fehlt, sie auf Papier oder Leinwand zu bannen. Ich sehe das als wertvolles Training.

Am liebsten möchte ich mit meinen Arbeiten eine Atmosphäre erzeugen, die den Betrachter erfasst und in das Bild „hineinzieht“, …und wenn er dann weitergeht, er sich noch einmal umdreht und es ein zweites Mal gesehen haben muss.

Andere Symbole wie z.B. das Wasser stehen für Leben und Erneuerung oder auch als Metapher für das Unbekannte, Unbewusste, nicht vorher Bestimmbare. Hin und wieder taucht als Zeichen der Gegenwart auch die menschliche Figur in Form eines Spielkegels auf.